Zur Situation der kirchlichen Immobilien - Update Oktober 2025

Zur Situation der kirchlichen Immobilien - Update Oktober 2025

Zur Situation der kirchlichen Immobilien - Update Oktober 2025

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Zur Situation der kirchlichen Immobilien - Update Oktober 2025

Im Februar und April haben Sie im Gemeindebrief und auf unserer Website einen ausführlichen Überblick über die Situation des Immobilienbestands unserer Kirchengemeinde erhalten. An dieser Stelle möchten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen informieren.

Die Bauarbeiten am neuen Kindergarten haben begonnen. Die Firma LEWE wird den Kindergarten als Investor finanzieren und auch selbst bauen. Der Erbpachtvertrag dazu wurde bereits im Dezember 2024 notariell beurkundet, aber die nötigen baurechtlichen Genehmigungen bedurften noch eines gewissen Vorlaufs. Nach der alternativlosen Kündigung der Verträge mit dem ursprünglichen Vertragspartner durch den Kindergartenverbund gestaltete sich die Suche nach einem neuen Investor in einem Umfeld gestiegener Zinsen schwierig. Erst der zusätzliche Mietzuschuss durch

den Kreis Steinfurt machte den Bau schließlich wirtschaftlich möglich. Dies war kein spezifisches Problem für den Kindergarten in Lienen, sondern galt für ganz NRW. Die Kinder erwartet nun im Jahr 2026 eine ausgesprochen attraktive Umgebung. Die Kirchengemeinde stellt dabei nur das Grundstück zu einem sehr niedrigen Erbpachtzins zur Verfügung, hat sich aber im Zuge der Probleme mit dem Ursprungsinvestor erheblich eingebracht. Leider konnten die zusätzlichen Wohnungen, die die Kirchengemeinde vorgesehen hatte, nicht realisiert werden, weil die dafür erforderlichen umfangreicheren Planungen unter Umständen das gesamte Projekt gefährdet hätten. Im Nachhinein war diese Entscheidung auch richtig, denn eigentlich wollte die Firma LEWE im Januar bereits mit dem Bau beginnen. Wir hoffen auf eine reibungslose Bauphase und fristgerechte Fertigstellung. Der alte Kindergarten fällt dann an die Kirchengemeinde zurück. Daher gilt es jetzt, über die Frage einer geeigneten Nachnutzung zu entscheiden.

Das Gemeindehaus ist für den Bedarf der Kirchengemeinde zu groß und auch in die Jahre gekommen. Hier besteht absehbar Handlungsbedarf. Aktuell wird es durch den provisorischen Kindergarten sinnvoll genutzt. Eine Verlagerung der ursprünglichen Funktionen des Gemeindehauses in Richtung des Kirchplatzes macht hier sicherlich Sinn. In Frage kommen dabei das Kirchengebäude als solches und das angrenzende "Haus am Kirchplatz" mit der aktuell noch vorhandenen Pfarrwohnung im

Obergeschoss. Beide Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Es gibt dazu erste Überlegungen, die mit Mitteln aus der Zukunftsrücklage durch einen Architekten in erste Pläne umgesetzt wurden. Diese Pläne und die Gemeindekonzeption werden demnächst auf der Internetseite der Kirchengemeinde veröffentlicht und vorgestellt. Dies soll der Startpunkt für einen umfassenden Dialog in der Kirchengemeinde und einen Prozess zur Erstellung eines Gemeindezentrums mit einem offenen Konzept sein.

In Sachen Pfarrhaus an der Holperdorper Straße gibt es leider keine guten Nachrichten. Auch wenn am Gebäude nach außen hin seit langer Zeit keine Veränderungen sichtbar sind, wurden Möglichkeiten der künftigen Nutzung schon seit Jahren durch das Presbyterium vordringlich erörtert. In den vergangenen 18 Monaten entwickelten wir mit den Ledder Werkstätten in diversen Treffen ein Konzept, um das Objekt einerseits von Grund auf zu sanieren und gleichzeitig einen teilweisen Neubau zu realisieren. Am Ende des Prozesses sollte eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen entstehen, die nach ihrem Erwerbsleben bei den Ledder Werkstätten ein attraktives Wohnkonzept mit der Möglichkeit der Betreuung benötigen. Im Neubau waren zwölf kleine Appartements (davon zwei für Rollstuhlfahrer) von jeweils 32 qm geplant, und die Gemeinschaftsräume sollten im alten Pfarrhaus eingerichtet werden.

Die Gespräche mit dem Verantwortlichen für den Bereich Wohnen und seinem Team war sehr produktiv und zielorientiert. Im Rahmen der öffentlichen Wohnraumförderung und weiteren Projektförderungen wäre das für die Kirchengemeinde auch wirtschaftlich realisierbar gewesen. So hätte ein sozial relevantes und innovatives Projekt an exponierter Stelle erstellt werden können, das sich auch wirtschaftlich gerechnet hätte. Grundsätzlich bestand Einigkeit für die Umsetzung, und ein Förderantrag wurde auf dieser Grundlage bereits gestellt.

Bei den Ledder Werkstätten gab es dann einen unerwarteten Wechsel in der Geschäftsführung. Der langjährige Geschäftsführer verließ das Unternehmen, und ein neuer Interimsgeschäftsführer wurde für ein Jahr berufen. Auch der bisherige Verantwortliche für den Bereich Wohnen der Ledder Werkstätten veränderte sich beruflich. Bei einem Termin mit dem neuen Geschäftsführer mussten wir leider feststellen, dass alle bisherigen Absprachen und Zielsetzungen keinen Bestand mehr hatten. Das war für uns nicht nur sehr überraschend, sondern in der Deutlichkeit auch sehr ernüchternd, weil sehr viel ehrenamtliche Zeit und Vorarbeit in das Projekt geflossen waren. Das Projekt fiel damit nach 18 Monaten zurück auf den Status eines unverbindlichen Erstgesprächs. Wir mussten diese Entwicklung letztlich zur Kenntnis nehmen und wollen dazu nicht weiter Stellung beziehen, fühlen uns aber verpflichtet, die Kirchengemeinde über diese Abläufe zu informieren. Wir prüfen mögliche Alternativen, aber die ursprünglich geplante Umsetzung ist damit nicht mehr realisierbar. 

Für das Presbyterium
Jörn Heemann

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