Erweiterung des Kolumbariums 2019

Anlässlich der Erweiterung des Kolumbariums im Jahr 2019 erschien in unserem Gemeindebrief der folgende Artikel, den wir mit freundlicher Genehmigung des Verfassers abdrucken.

Steigende Nachfrage führt zu zweiter Erweiterung

Blick auf einen Teil der Anlage

Vor acht Jahren noch zurückhaltend bis skeptisch beäugt nimmt heute die Urnenhalle unter freiem Himmel längst einen festen Platz in der heimischen Bestattungskultur ein. Die Beisetzungen im Lienener Kolumbarium nehmen zu. Folge: Das Halbrund auf dem Friedhof erfährt zum zweiten Mal eine Erweiterung. „Die Menschen sind mit der Anlage gut zufrieden“, hat Reinhard Schmitte beobachtet. Der Friedhofssachbearbeiter, beschäftigt bei der evangelischen Kirchengemeinde Lienen, erlebt täglich den Wandel in Sachen Beerdigung. Sind es bis zur Jahrtausendwende vorwiegend Erdbestattungen im Sarg gewesen, kommen heute Varianten in Form von Urnengräbern, anonymen Gräbern oder eben das Kolumbarium hinzu.

In den oberirdischen Grabstätten sind kleine Kammern eingelassen. Nach der Urnenbeisetzung dient eine Steinplatte als fester Verschluss. Darauf sind der Name des Verstorbenen sowie dessen Geburts- und Todestag eingraviert.

Die fünf neuen Stelen auf dem Lienener Friedhof bestehen – wie die bisherigen auch – aus leicht rötlichem Granit. Eingefasst sind sie von Granitkies gleicher Farbschattierung. Zusammen mit den 40 neuen Kammern sind jetzt 60 Grabkammern vorhanden. 25 000 Euro kostet das Ganze. So viel wie die erste Erweiterung im Sommer 2019. Also keine Preissteigerung. Die (vorübergehende) Mehrwertsteuersenkung hat das möglich gemacht. Die Vorbereitungen auf dem Papier haben im Spätsommer vergangenen Jahres begonnen. Im Februar ist an fünf Arbeitstagen die Sache von Handwerkern umgesetzt worden.

Großzügige Planung zahlt sich aus

Reinhard Schmitte ist Ansprechpartner für alle Friedhofsangelegenheiten

„Nur gut, dass 2013 beim Bau des Kolumbariums so großzügig geplant wurde. Dadurch ist eine Erweiterung problemlos möglich“, berichtet Reinhard Schmitte. Entstanden ist ferner ein kleiner Zuweg zu den neuen Grabkammern. Nur der eingesäte Rasen muss im Frühjahr noch sprießen.

2013 ist für gut 73 000 Euro das Kolumbarium (samt Springbrunnen) in Lienen – übrigens das einzige im evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg – angelegt worden. Auf einer benachbarten Sandsteinsäule findet sich das biblische Wort „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Hebräer Kapitel 13, Vers 14).

Während beim Kolumbarium so gut wie keine Kosten für die Grabpflege anfallen, ist die Beisetzung etwa doppelt so teuer wie eine Erdbestattung.

Allein 2020 sind 15 Grabkammern im Kolumbarium vergeben worden. Im vergangenen Jahr kommt es zu 86 Beerdigungen. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) machen Erdbestattungen aus. Von den Urnenbeisetzungen entfallen mittlerweile 33 Prozent auf das Kolumbarium. Das Lienener Kolumbarium hat jetzt neun Stelen mit insgesamt 60 Kammern. Jede Kammer kann zwei Urnen aufnehmen. Nach der moderaten Vergrößerung sind im Kolumbarium 25 Kammern frei.

Was wäre mit einer dritten Erweiterung? „Wir haben noch Möglichkeiten“, antwortet Reinhard Schmitte.

Wilhelm Schmitte