Zur Situation der kirchlichen Immobilien

Zur Situation der kirchlichen Immobilien

Zur Situation der kirchlichen Immobilien

# Neuigkeiten

Zur Situation der kirchlichen Immobilien

Die Kirchengemeinde Lienen steht allgemein, aber insbesondere in der Entwicklung ihrer Bestandsgebäude, vor großen Herausforderungen. Darum möchte das Presbyterium in einem ersten Schritt darüber informieren und mit der Gemeinde in den Dialog treten.

Die allgemeine demographische Entwicklung führt zu sinkenden Gemeindemitgliedszahlen, deshalb besteht in diesem Bereich dringender Handlungsbedarf. Diesem wurde in der Vergangenheit nicht ausreichend Rechnung getragen. Ein Anpassungsprozess ist nicht nur unter Kostengesichtspunkten notwendig und richtig. Die Gebäude sind kein Selbstzweck, sondern es stellt sich die grundsätzliche Frage, wo und wie attraktive und passgenaue Räumlichkeiten für die Gemeinde geschaffen werden können und was mit den übrigen Gebäuden passieren soll.

Gegenwärtige Gebäudesituation

Es ergeben sich hier gleich mehrere Baustellen. Sicherlich ist zuallererst das Pfarrhaus an der Holperdorper Straße zu nennen, das seit Jahren leer steht. 

Auch ohne den offiziellen Status eines Denkmals handelt es sich um eines der ortsprägenden Gebäude in unserer Gemeinde, für das in den vergangenen zehn Jahren keine tragfähige Nutzung gefunden wurde. Das ist vielleicht schwer zu verstehen, aber solch ein Vorhaben umzusetzen, ist deutlich schwieriger als es von außen betrachtet aussieht.

Gleiches gilt für das in die Jahre gekommene Gemeindehaus an der Friedhofsstr.1, welches für die Bedürfnisse der Kirchengemeinde schon heute und erst recht in der Zukunft nach den Vorgaben der Landeskirche klar überdimensioniert ist.

Auch einige Grundstücke der Kirchengemeinde sind in diese Überlegungen einzubeziehen. Der Erbpachtvertrag mit dem neuen Investor für das Grundstück, das die Kirchengemeinde für den neuen Kindergarten zur Verfügung gestellt hat, wurde bereits notariell beurkundet.

Dementsprechend fällt das Grundstück des alten Kindergartens an der Diekesbreede spätestens im Sommer 2026 an die Kirchengemeinde zurück. Am neuen Standort des Kindergartens verbleibt angrenzend zudem ein perspektivisch nutzbares Grundstück von 6000 qm.

Das Haus am Kirchplatz mit der (noch) gewidmeten Pfarrwohnung im Obergeschoss und natürlich auch das Kirchengebäude selbst sind in die Planungen ebenfalls einzubeziehen und im örtlichen Verbund zu betrachten.

Zukünftige Nutzung

Insgesamt galt und gilt es also, ein zukunftsfähiges Konzept für die Nutzung der kirchlichen Immobilien zu entwickeln. Angesichts der Komplexität ist solch eine Aufgabe durch ehrenamtliche Tätigkeit eine umfassende Herausforderung, zumal dies direkt mit der Frage verbunden ist, wie die Kirchengemeinde sich grundsätzlich für die Zukunft aufstellen möchte.

Schon seit Jahren ist man sich im Presbyterium einig, dass das alte Pfarrhaus an der Holperdorper Straße nach einer charakterwahrenden Sanierung dringend einer sinnvollen Nutzung bedarf. Das Presbyterium ist seit fast einem Jahr in mittlerweile sehr konkreten Gesprächen mit einem möglichen Träger. Diese Gespräche sind jetzt in der abschließenden Planungsphase. Hierfür wird die Sanierung des Bestandsgebäudes angestrebt und ein zusätzliches neues Gebäude für ein Projekt des sozialen Wohnens geschaffen. Wir hoffen, die konkreten Ergebnisse und das Vorhaben als solches in absehbarer Zeit präsentieren zu können. Dieses Projekt wird die Kirchengemeinde grundsätzlich selbst realisieren.

Nach einer möglichen Aufgabe des Gemeindehauses soll im Gegenzug ein attraktiver, kompakter Raum im Bereich der Kirche bzw. des Hauses am Kirchplatz entstehen.

Für das Vorhaben dieses „neuen“ Gemeindehauses oder Dorfquartiers ist ein Architekt aus Mitteln der kirchlichen Zukunftsrücklage mit der Durchführung der grundsätzlichen Machbarkeit, insbesondere unter Denkmalschutzgesichtspunkten, beauftragt worden. Es wurden bereits erste, dafür notwendige Planungen vorgenommen und einige produktive Gespräche mit der Gemeinde Lienen und der oberen Denkmalschutzbehörde beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) geführt. Hier werden wir zum Jahresanfang 2025 in den Dialog mit der Kirchengemeinde einsteigen und bis dahin auch kirchenintern im Prozess voranschreiten. Der Dialog mit den zuständigen kirchlichen Gremien hat bereits begonnen, allerdings muss man feststellen, dass die diesbezüglichen Ressourcen auf kreis- und insbesondere landeskirchlicher Ebene leider extrem begrenzt sind.

Für die Nutzung des Areals des alten Kindergartens an der Diekesbreede gibt es bereits erste Überlegungen durch konzeptionelle Vorgaben, um – gegebenenfalls im Rahmen eines Architektenwettbewerbes – eine Wohnform des generationenübergreifenden Wohnens zu realisieren. Dieses Vorhaben wird die Kirchengemeinde aber nicht selbst umsetzen, sondern das Grundstück auf Erbpachtbasis zur Verfügung stellen.

Des Weiteren soll auf den Grundstücken der Kirche in Zukunft bezahlbarer Wohnraum für Menschen aus Lienen geschaffen werden. Der Verkauf von Grundstücken wäre die letzte Option und wird derzeit nicht angestrebt.

Das zu großen Teilen bis 2026 an den Kindergarten vermietete Ev. Gemeindehaus und insbesondere das 6000qm große Grundstück am Schoppenhof haben aktuell keine Priorität.

Besetzung der Pfarrstelle

Die baulichen Vorhaben (und was darin stattfindet) sind elementarer Bestandteil, um die Kirchengemeinde auch für die neue Pfarrstellenbesetzung attraktiv zu machen. Das Presbyterium ist mit Superintendent André Ost nach Gesprächen so verblieben, dass die ihm, seinem Stellvertreter Jörg Oberbeckmann und der Verwaltungsleiterin des Kreiskirchenamtes Jutta Runden dargelegten Planungen im Rahmen einer grundsätzlichen Gemeindekonzeption verschriftlicht werden, um auf dieser Grundlage die Wiederbesetzung der Pfarrstelle beim Kreiskirchenamt bzw. dem Kreissynodalvorstand beantragen zu können.

Erst die dauerhafte Wiederbesetzung der Pfarrstelle wird für die dringend benötigte Stabilität in der Kirchengemeinde sorgen. Bis dahin wird sicherlich die Bereitschaft zur Flexibilität und Improvisation gefordert sein, aber das Presbyterium ist froh und dankbar, dass Pfarrerin Verena Westermann sich bereit erklärt hat, als Koordinatorin der bis dahin weiter notwendigen Vakanzvertretung zu fungieren. Die Situation bleibt also weiterhin herausfordernd, aber sie ist auch eine vermutlich einmalige Gelegenheit, entscheidend und grundsätzlich zu gestalten.

Rückmeldungen aus der Gemeinde und auch Mitarbeit an geeigneten Stellen sind daher in diesem Prozess ausdrücklich willkommen. Wir werden Sie auf diesem Weg über alle wichtigen Schritte informieren.

Für das Presbyterium: Jörn Heemann

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed